Im Krankenhaus Nürtingen
Ein neues Hypnobirthing-Baby hat im Krankenhaus Nürtingen das Licht der Welt erblickt! Die Mama hat mir ihren Geburtsbericht zukommen lassen, und mir fantastischerweise auch die Erlaubnis gegeben, ihn mit euch zu teilen! Das freut mich ungemein! Vielen Dank!
Liebe S., ich finde es wirklich wundervoll wie toll Du Deine Geburt (innerlich) gestaltet hast. Schon in den letzten Wochen Deiner Schwangerschaft wurde Dir das Entspannen ja erschwert, da Dein medizinisches Team fälschlicherweise das Gewicht Deines Schatzes als zu gering einstufte, und das hast Du wundervoll weggesteckt, ohne Dich zu sehr stressen zu lassen! Und selbst als es Dir durch das Sodbrennen und das Hin und Her mit nochmaligem CTG so schwer gemacht wurde, in der Entspannung zu bleiben, hast Du es dennoch hinbekommen, mit allem ohne weiteres umzugehen, und trotz allem die lange Geburtsphase so phantastisch gemanaged! Ihr könnt alle ungemein stolz auf euch sein!
Du hast mir gesagt, dass es Dir sehr geholfen hatte, an eine bestimmte Affirmation (und Weisheit) zu denken. Deshalb möchte ich sie hier noch einmal nennen:
“Ich akzeptiere alle Wendungen, die meine Geburt nimmt. Jede Geburt ist einzigartig”.
Geburtsbericht
“Mika Pedro, 14:35 Uhr, 3180 Gramm, 50 cm.
Hypnobirthing im Krankenhaus Nürtingen
Wie seit einigen Abenden bereitete sich auch am 19. Februar mein Körper mit Übungswellen auf die Geburt vor. Bis zum errechneten Termin war es noch eine Woche und es ging uns allen gut. Allerdings hatten mein Mann M. und ich schon öfter darüber gesprochen, dass wir meinen, unser Baby kommt früher zu uns…
Und so war es dann auch. Am frühen Montag morgen (1.40 Uhr) bin ich aufgewacht und hatte leichte Wellen, die zudem in den unteren Rücken zogen. Nach einer Weile habe ich dann ein Bad mit Lavendelöl genommen und die Hypnobirthing-
Entspannungsmusik gehört. Die Wellen blieben regelmäßig – ich war mir nun ziemlich sicher, dass das nun keine “Übung” mehr ist. M. ist nochmal ins Bett und ich habe mich gemütlich in unseren Lesesessel gesetzt, die Geburtsaffirmationen gehört (deine waren super Vicky) und eine gute Stunde den Zeitrhythmus gestoppt. Die Wellen kamen alle drei bis vier Minuten. Gegen 5.30 Uhr habe ich dann M. geweckt und die letzten Dinge in die Krankenhaustasche gepackt. M. fragte mich, ob ich mir sicher sei – er hat mir später verraten, dass er sich sicher war, wir würden wieder nach Hause geschickt 🙂 Dass ich so entspannt sein würde, habe er nicht erwartet. Ich habe dann im Auto schon meine Noise-Cancel-Kopfhörer aufgezogen und Affirmationen und Entspannungsmusik laufen lassen: Sicher ist sicher. Ich wusste ja nicht genau, was mich im KH erwarten würde.
Wir wurden von der Hebamme in Empfang genommen. Sie war sehr nett und fand meine Entspannungsmusik toll. Irgendwann hat sie uns dann auch gefragt ob das Hypnobirthing ist – wir mussten also nichts erklären. Da unser Baby zwar lang aber zierlich ist, sollten wir nochmal zum Ultraschall. Das hatten wir bereits bei mehreren Untersuchungen mit dem Chefarzt besprochen. Die diensthabende Ärztin gab grünes Licht und schätzte unseren Kleinen auf 2700 Gramm (war ja nicht ganz richtig… – waren ja 3180).
Wieder zurück, gingen wir ins sogenannte Wohnzimmer der Entbindungsstation und es wurde ein CTG gemacht. Ein schönes helles Zimmer, in dem ich mich gut entspannen konnte. M. machte immer wieder leichte Berührungsmassage und die Wellen wurden stärker. Ich würde es als starkes Ziehen beschreiben. Im Rücken unangenehm, aber keine Schmerzen. Mir wurde wegen den Streptokokken noch ein Zugang gelegt. (Es reichte allerdings nur für die erste Dosis Antibiotika weil es später so schnell ging… hätten wir uns also vermutlich sparen können…).
Dann war es langsam wieder an der Zeit, ein Bad zu nehmen. Das mache ich immer gern und wollte nun auch wieder Baden zumal ich Sodbrennen bekam, welches mir das Entspannen erschwerte. Im Vierfüßler-Stand fand ich es sehr angenehm. Die Hebamme brachte Duftöl für die Wanne und ließ uns dann wieder allein. Die Wellen wurden immer stärker, aber mit der Wellenatmung ging das gut. Nach einiger Zeit schaute die Hebamme nach uns und es war an der Zeit, die Entspannungswanne zu verlassen und in den eigentlichen Kreissaal mit Gebärwanne zu gehen. Auf dem Weg dorthin traf ich meine Nachsorgehebamme Petra die eben zu ihrem vierstündigen Dienst kam. Ich freute mich sehr, Sie zu sehen. Sie kam gleich zu uns und übernahm von Ihrer Kollegin. Im Kreißsaal wurde das Wasser eingelassen und Petra freute sich mit uns, dass ich zwischen den Wellen lachte. Wir überlegten, ob es wohl noch in Ihrer Schicht soweit sein würde. Dann fragte sie mich, ob sie nach dem Muttermund schauen dürfe. Ich war nun neugierig. 6 Zentimeter waren es. Das würde noch ein bisschen dauern, dachte ich mir und stimmte zu, dass erneut ein CTG gemacht wird. Das Gerät hatte keine Kabel und störte mich somit nicht.
Nun kam es leider zu einem Bruch in meiner Entspannung: das Sodbrennen, (Anmerkung VM: das Sodbrennen war nicht wegen der Geburt, daran leidet Mika Pedro’s Mama leider seit ein paar Jahren) führte zu ständigem Aufstoßen, was mir das Atmen sehr erschwerte und dann, gegen 12 Uhr, zog mir die erste Geburtswelle regelrecht den Boden unter den Füßen weg. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so plötzlich zum Wechsel kommt und ein Sog mit solcher Wucht den Kleinen nach unten schiebt. Ich wollte nur noch drücken und ihn nach außen schieben. Das tat ich dann auch und konzentrierte mich dabei darauf, den Mund nicht zu verkrampfen. Petra meinte der Kleine ist bald da ob ich überhaupt noch in die Wanne will. Ich wollte. Und im Wasser fiel es mir wieder etwas leichter, zu atmen. Aber die J-Atmung hat leider nicht so funktioniert wie gedacht.
Jetzt konnte ich den Kopf fühlen. Nur wurden die Wellen immer kürzer und ich fühlte mich zunehmend unwohler. Im Nachhinein wär es jetzt an der Zeit gewesen, zu versuchen, wieder in die totale Entspannung zu gehen. Die Hebamme empfahl mir, wieder an Land zu gehen. Das machte ich dann auch und die Wellen wurden wieder stärker. Ich legte mich halb seitlich und legte mein Bein in eine Schlinge. Jetzt war der Kopf fast komplett draußen. Aber nur fast. Eine Hauttasche (zum ersten Mal gehört) schob den Kleinen immer wieder zurück… so ging das eine Stunde. Danach stimmte ich zu, dass die Ärztin an dieser Haut einen kleinen Schnitt macht – und siehe da; nur eine Welle später war Mika Pedro komplett da!
Er wurde direkt zu mir gelegt und wir langen uns zu dritt in den Armen. Ich wunderte mich wie groß er doch war. So lagen wir eine Weile zusammen. Die Nachgeburt kam, wir ließen die Nabelschnur auspulsieren und Mika hat das erste Mal getrunken. Nachdem der Schnitt versorgt wurde (alles andere ist heil geblieben) sind wir wieder ins “Wohnzimmer” und haben dort noch ein bisschen die Zeit genossen, ehe wir in unser Familienzimmer gebracht wurden.
Es waren schöne erste Tage im KH, alle waren super nett!
Ich bin sehr froh und dankbar, mit Hypnobirthing geboren zu haben. Auch wenn es am Schluss nicht mehr so gut geklappt hat. Bis dahin war alles wie wir uns das vorgestellt haben (sogar entspannten als M. dachte ;-)) und ich bin mir sicher, ohne Aufstoßen hätte es noch besser geklappt. Und ich habe die Entbindung ganz entspannt und mit Vorfreude erwartet. Das hätte ich mir noch vor einigen Monaten nicht vorstellen können. Mika ist ein zufriedener kleiner Schatz und sah überhaupt nicht zerknittert aus. Auf der Station wurde ich sogar gefragt, ob er ein Kaiserschnitt-Baby sei …
Herzlichen Dank Viktoria!”
Seitdem ist einiges an Zeit vergangen, und es gab nochmal ein wundervolles Ereignis, Mika Pedro hat ein Geschwisterchen bekommen. Diese zweite Geburt fand im Geburtshaus Stuttgart statt – und den Geburtsbericht findest Du hier.
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