Der liebe Fitnessball – wir kennen ihn alle. Als Kind haben wir freudig darauf herumgehüpft (DER hatte natürlich zwei Hörnchen um sich daran festzuhalten), wir sehen sie manchmal in Fitnessstudios, Fitness-DVDs, und so weiter. Es geht um einen Fitnessball.

Der Fitnessball ist normalerweise auch ein Angebot in Geburtshäusern, Krankenhäusern, etc. Aber normalerweise macht er es nicht zu uns in unser Haus, wenn wir schwanger sind. Das ist sehr schade, und ich hoffe, dass euch dieser Blogeintrag dazu motivieren wird, euch einen zu besorgen :-).

Ja warum denn, fragt ihr euch jetzt vielleicht? Na ja, ich denke viel darüber nach, wie man die Wahrscheinlichkeit einer leichten Geburt erhöhen kann. Diejenigen meiner Leser, die bei mir einen Geburtsvorbereitungskurs gemacht haben, wissen, dass viel mit dem Kopf und der richtigen Wahl des Ortes und der Anwesenden zu tun hat. Aber es hat auch viel mit der Vorbereitung unseres Körpers zu tun. Ist unser Körper gut ernährt, hat alles, was er zum gut funktionieren benötigt, steigern wir die Chancen einer leichten Geburt – weil der Körper gut arbeiten kann. Ist unser Körper gut gepflegt (im Sinne von mechanischem warten, ölen der beweglichen Teile 😉 ), dann wird die Beckenbalance stimmen, die Muskeln und Bänder rund um das Becken weder zu entspannt noch zu verspannt sein, sondern genau richtig, um Baby in die optimale Lage zu bringen, und auch in der Geburt ein gut “geöltes” Medium für die Geburt sein. Es gibt viele Wege, diesen Zustand zu erreichen. Das viele Sitzen, das viele von uns tagein, tagaus machen, gehört leider nicht dazu – im Gegenteil. Das gesunde Bewegen ist immer wichtig, aber vor allem in der Schwangerschaft. Durch Sport erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, dass wir gut durch die Schwangerschaft und Geburt kommen erheblich. Zum Beispiel ist das Risiko an Schwangerschafts-Diabetes zu erkranken um bis zu 55% reduziert ist, wenn man vor der Schwangerschaft regelmäßig aktiv war – je nachdem, wieviel Aktivität regelmäßig betrieben wurde – je mehr je besser. Wenn man erst am Anfang der Schwangerschaft aktiv wurde, war der Effekt weniger drastisch, aber dennoch aussagekräftig: mit Sport in früher Schwangerschaft reduziert man sein Risiko Schwangerschafts-Diabetes zu entwickeln um bis zu 24%. Also aktiv sein lohnt sich! Außerdem nimmt man im Schnitt ungefähr 0.6 kg weniger zu (Tobias et al, 2011).

Der Geburtsball ist hier auch besonders interessant, gibt es doch mehrere Studien, die zeigen, dass er in der Geburt und auch Schwangerschaft benutzt sehr hilfreich sein kann. In manchen Studien haben die Schwangere den Ball tatsächlich erst in der Geburt erhalten, in anderen haben sie bereits in der Schwangerschaft regelmäßig mit dem Geburtsball geübt.

Grundsätzlich wurde in den Studien der Geburtsball-Gruppe mehrere Positionen gezeigt. Zum Beispiel auf dem Geburtsball sitzen, und dabei mit dem Becken vor und zurück schaukeln, oder von Seite zu Seite wiegen, und schaukeln; sich stehend nach vorne lehnen auf dem auf einer Erhöhung stehenden Ball; oder sich mit dem Rücken an ihn lehnen, während er sich an der Wand befindet, dabei hoch und runter gehen mit den Beinen; oder kniend den Ball umarmen und mit dem Becken schaukeln, und hockend den Ball als Lehne benutzen (mit dem Ball gegen die Wand gelehnt). Diese Positionen haben sie mindestens 3 Mal die Woche bis zur Geburt für mindestens 20 Minuten geübt. Das ist ein sehr leichtes Fitnessprogramm.

Die Studien fanden, dass der Geburtsball half, eine kürzere Öffnungsphase zu haben, effizientere Wellen während der Geburt, weniger PDA und weniger Kaiserschnitte zu benötigen, während die Gebärenden mehr zufrieden mit ihren Geburten waren.

Was für ein Ergebnis! Aktive Geburten helfen einfach, dass Baby besser den Weg nach unten navigieren können. Gib auch Du Deinem Baby und Dir diesen Vorteil!

Viel Erfolg!

Quellen:

Tobias, Deirdre K., et al. “Physical activity before and during pregnancy and risk of gestational diabetes mellitus.” Diabetes care 34.1 (2011): 223-229.

Zaky, Nevertity Hassan. “Effect of pelvic rocking exercise using sitting position on birth ball during the first stage of labor on its progress.

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