Es gibt einen neuen Beitrag von J.B. Handley, den ich interessant finde. Er berichtet von mindestens einer relevanten Studie, und einem weiteren relevanten Kommentar, beide veröffentlicht in Vaccine, einem angesehenem Fachjournal. Ich finde, diese Studie ist wichtig genug, dass man mal von der Studie gehört haben sollte.

Es geht um eine neue Studie (Donahue et al, 2017), deren Datenerhebung fand, dass Frauen, die im vorherigen Jahr die H1N1 Grippeimpfung erhalten hatten, und dann in der Schwangerschaft (im Folgejahr) eine weitere Grippeimpfung erhielten, eine eine 7,7-fache (also fast 8-fache) höhere Wahrscheinlichkeit hatten, ihr Baby in den folgenden 28 Tagen zu verlieren, als Frauen, die im vorherigen Jahr nicht mit der H1N1 Grippeimpfung geimpft worden waren. Also erst mal keine Panik, das sind relative Risiken. Außerdem zeigt die Studie nur einen Zusammenhang bei einer bestimmten Grippeimpfung, H1N1, gepaart mit irgendeiner weiteren Grippe-Folgeimpfung. Bei Frauen, die im vorherigen Jahr nicht mit der H1N1 Grippeimpfung geimpft worden waren, gab es nur eine geringe Steigerung der Wahrscheinlichkeit, die nicht statistisch signifikant was (also wo man keinen Zusammenhang vermuten muss).

Die Autoren sagen, dass diese Studie keine kausale Beziehung zwischen wiederholten Influenza-Impfung und Fehlgeburten beweisen kann und will, aber dass weitere Forschung gerechtfertigt ist. Diesem kann man nur zustimmen, denn ein Verachtfachen ist eigentlich schon enorm. Und H1N1 kann durchaus auch heute noch in unseren allgemeinen Grippeimpfung-Cocktails vorkommen (je nach Schätzung welche Erreger im nächsten Jahr herumgehen werden), ist also kein Ding der Vergangenheit.

Zwei Ansatzpunkte scheinen gegeben zu sein für weitere Studien:

  • Haben Grippeimpfungen, die bestimmte Kombinationen enthalten, in Wiederholung Konsequenzen für Schwangerschaften?
  • Woran lag es, dass die getestete Kombination, bzw. Impfungen, zu einer fast acht-fachen Steigerung der Fehlgeburten führte?

Beide Fragen sind wichtig, insbesondere Frage 2, um zu verstehen, wie zukünftige Impfungen sicherer gemacht werden können.

Leider lenkt der Autor des Berichts (Handley) weiterhin den Augenmerk auf eine weitere Publikation, die vor etwa einer Woche ebenfalls in “Vaccine” veröffentlicht wurde (Bragazzi, 2017). Die Autoren sagen, dass jene Forscher, die etwas negatives gegen Impfungen veröffentlichen, in letzter Zeit persönlich kritisiert werden, anstatt ihre Publikationen.

Sie sagen: “Leider könnte dies dazu führen, dass die Impfstoff-Sicherheitswissenschaft eine “gefährliche Beschäftigung” ist. Kritik sollte sich auf die Wissenschaft beziehen, und nicht auf die Autoren und auf die Wissenschaftler, die vernünftige, qualitativ hochwertige Forschung betreiben, und ein Problem mit einem gegebenen Impfstoff veröffentlichen. Diese Wissenschaftler benötigen einen adäquaten professionellen Schutz, so dass es keine Gründe gibt, auf dem Gebiet keine Forschungen durchzuführen und zu veröffentlichen. Die Probleme der Impfstoffsicherheit sind nicht anders als andere Bereiche wie medizinische Fehler und Drogensicherheit.”

Ich meine, bei Impfungen geht es doch um unseren Schutz und um unser Wohl? Vor allem der Schutz des ungeborenen Kindes, das das anfälligste Glied ist, da es neu geformt wird, sollte einen besonderen Stellenwert haben.

Warum dürfen dann Forscher nicht kritisch erforschen, was gut ist und was nicht? Und warum steht in dem Satz davor eigentlich nicht ein MÜSSEN?

Was bedeutet dies für uns? Ich finde zweierlei:

Erstens, Frauen, die gerne schwanger werden wollen, sollten vorsorgehalber mindestens einen Monat VOR dem schwanger werden die Impfungen erhalten, die sie benötigen. So was ist nicht immer möglich – da ja auch nicht alle Schwangerschaften geplant sind. Aber viele Schwangerschaften heute sind doch geplant. Und dann erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen vor der Schwangerschaft geimpft werden, wenn sie sich potenzieller Problematiken bewusst sind. Und deshalb muss man über solche Ergebnisse frei reden können, und sie zwar nicht überbewerten, aber auch nicht versuchen, sie abzutun.

Und dies führt uns zu zweitens: Die Diskussion über Impfstoffe sollte führbar sein auf einer emotionslosen, wissenschaftlich-kritischen Ebene. Ich erlebe in letzter Zeit immer wieder, dass für Menschen um mich herum das Thema Impfen ganz schön aufgeheizt ist. Es scheint ein “Entweder – Oder” geworden zu sein. Fragen scheinen nicht gewünscht und werden sogar mit Aggression begegnet.  Ich wünsche mir, dass man auch bei Fragen über Impfen (wieder) offen ist für ein genaues Auswerten der Für und Wieder jedes einzelnen Impfstoffes. Nicht jede Impfung kann immer gut sein. Auch sollte es wieder mehr Freiraum für die eigene Entscheidung geben – denn letzten Endes sind die Stoffe und ihre komplexen Wirkungen nicht alle dokumentiert und bekannt – und werden es auch nie sein.

Viel Erfolg!

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Quellen:

Leider konnte ich seit einer Aktualisierung in 2021 diese beiden Artikel nicht mehr verlinken – aber andere Links kann ich einfügen.

Bragazzi, Nicola Luigi, et al. “Debate on vaccines and autoimmunity: Do not attack the author, yet discuss it methodologically.” Vaccine (2017)

Donahue, Burney, et al. “Association of spontaneous abortion with receipt of inactivated influenza vaccine containing H1N1pdm09 in 2010–11 and 2011–12.” Vaccine (2017)

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